Unsere Hallig – Langeneß im Wandel ?

Unsere Hallig – Langeneß im Wandel ?

Gerade auf einer kleinen Hallig, in einer kleinen, eigentlich heilen Welt, fallen Veränderungen in der Natur und bei den Menschen sofort auf. In der Zeit unserer Abwesenheit stehen wir zwar in Kontakt mit unseren Freunden durch die uns viele Änderungen schon vorab ereilen, jedoch die Auswirkungen sehen wir oft erst bei unserem nächsten Besuch. So geschah es auch dieses Mal. Freunde und Bekannte die uns über viele Jahre begleitet haben verlassen die Hallig – aus Altersgründen, beruflich oder aus persönlichen Gründen. Diese Veränderungen gehören wohl zum Leben dazu aber es verändert das Gefühl nachhause zu kommen und vertraute Gesichter um sich zu haben schon gewaltig.

Wandel schon bei der Anreise

Schon vor erreichen des Fähranlegers bei Schlüttsiel sind die Deichbauarbeiten von Weitem zu sehen. Sie werden nicht nur repariert sondern auch erhöht. Der Platz am Fähranleger selbst ist auch eine einzige Baustelle. Trotzdem kam die Erleichterung nach der langen Fahrt und die Freude auf die Erholung in uns hoch – Endlich wieder hier zu sein. Auch bei der Fähre wird der Generationenwechsel merkbar – viele neue Gesichter an die wir uns erst noch gewöhnen müssen. Als wir mit Niedrigwasser losfahren, sehen wir auch zum ersten Mal einen Seeadler, der auf dem Watt seine Beute am Fressen war. Ihn sollten wir auch einmal auf Langeness beim Plündern von Vogelnestern beobachten können.

Wir genießen jedoch die Überfahrt im Sonnenschein bei kühlem Nordwind und vollziehen wie immer unser Ritual bei der Anreise. Die Last der letzten Wochen lassen wir auf dem Festland zurück. Den kühlen Temperaturen zum Trotz genießen wir unsere gemeinsame Zeit und unser gemeinsames Glück.

Unsere Hallig - Langeneß im Wandel
… was will man(n) mehr

Wandel auch in der Natur

Unsere Hallig - Langeneß im Wandel
Pfuhlschnepfen in dieser Anzahl noch nie gesehen
Dieses Jahr hat die Zahl der Nonnengänse, die Anzahl der Ringelgänse, laut Berichten von Einheimischen, erheblich überschritten. Und obwohl schon viele der Gänse wieder in ihre Sommerquartiere abgereist waren, konnten wir unter den noch „Anwesenden“ ebenfalls mehr Nonnengänse feststellen. Die Zahl der Küstenseeschwalben nimmt gefühlt auch von Jahr zu Jahr zu. Gefreut hat uns auch, dass die Löffler wieder zur Brut auf die Hallig gekommen sind. Zum ersten mal sehen wir auch einen riesigen Schwarm Pfuhlschnepfen, die sich auf der Fenne zwischen Rixwarf und Leuchtturm niedergelassen haben. Den anfänglich erwähnten Seeadler konnten wir auf der Jagd, auf einer Fenne bei Norderhörn, beobachten. Die dort brütenden Seeschwalben und Möwen attackierten ihn heftig.

Hoffnung auf Wandel des kühlen Wetters

Ja, dass war unsere Hoffnung. Wobei wir uns eigentlich nicht beschweren konnten. Sonnenschein, blauer Himmel, ab und zu ein paar Wolken und jeden Tag viel zu Fuß unterwegs. Getreu dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ genossen wir die Ruhe in der Natur, schauten gelegentlich in der Kokenstuv vorbei und trafen auch den ein oder anderen Hallig-Wiederholungstäter. Wunderschön, dass ich dies mit meiner großen Liebe erleben darf. Mein Schatz, ich danke Dir dafür und hoffe dass wir noch viele dieser Momente in unserem Leben haben werden. Auch wenn unsere Hallig Langeneß im Wandel begriffen ist.

Was bleibt ? Die Zeit zum Träumen

8 Antworten

  • Wunderschön geschrieben und tolle Fotos von einem Fleckchen Erde, wo offenbar die Zeit stehenbleibt. Im Bericht offenbart sich aber auch der Wandel. Ganz herzlich finde ich die Liebeserklärung an einen wundervollen Menschen. Alles Gute für Euch beide und noch viele traumhafte Aufenthalte an Eurem Lieblingsort.
    Herzlichst Hannelore

  • Einfach traumhaft, es ist wie eine kleine Urlaubsreise, liebevoll erklärt und beschrieben. Danke, dass man daran teilnehmen darf, liebe Grüße Heidrun

    • Wir hoffen natürlich sehr Dich und Deine Lieben weiterhin zu treffen. Ihr seid Teil von dem was wir und auch Bea empfinden.

  • Da kommt Halligweh auf. Vor allem bei den Sonnenuntergangs-Fotos. Sooo schön, ?

    Tja, das Gefühl nachhause zu kommen. Es hängt in erster Linie mit der Hallig, diesem kargen, kleinem Streifen Land im Wattenmeer zusammen, mit der unendlichen Weite. Aber eben auch mit den lieben Menschen, die man seit soooo vielen Jahren kennt. Es wird anders sein nach deren Weggang.

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