Nur weg auf die Hallig
Ich denke, dass ich mit diesem Satz „Nur weg auf die Hallig“ sehr vielen von Euch aus dem Herzen spreche. Die letzten Wochen und Monate, geprägt durch Corona und den damit einhergehenden Einschränkungen in unser aller Leben und dann dieser unnötige Krieg mit dem Leid all der Menschen, einfach zu viel! Und dies alles zusätzlich zu den sonstigen alltäglichen Problemen und der Arbeit hatte uns einfach geschafft. Unserem kranken „Hallighund“ Emmely sollte auch noch einmal eine kurze Zeit in ihrer so geliebten zweiten Heimat ermöglicht werden.
Gesagt – getan haben wir uns kurzfristig für eine Woche zum Runterkommen und Energie tanken bei unserem Vermieter angemeldet.
Immer wieder Überraschungen
Mit „nur weg auf die Hallig“ ist es aber leider nicht immer so einfach. Einkaufen, Packen, Fahrzeug reiseklar machen, Tieraztgespräch führen, ob unsere Emmely die Strapaze überhaupt noch schafft. Freitag Abend – es war alles erledigt und wir wollten wenigstens vor Mitternacht noch ein wenig schlafen. Dann kam ein Anruf von der Reederei aus Föhr, dass die Fähre Samstag 4 Stunden später abfährt. Dies bedeutet eine Planänderung, da die Versorgung von Emmely mit Medikamenten und spezieller Nahrung nicht so flexibel auf der Fahrt zu gewährleisten ist. Aber auch das haben wir nach jahrelanger Erfahrung hinbekommen. Als kleines Sahnehäubchen obendrauf, war die A7 in Hamburg über das Wochenende voll gesperrt – es ist wirklich nicht immer einfach.
Die größte Überraschung jedoch war Emmely ! Sie hat die Strapazen der Anreise gut überstanden, ist auf ihrer Hallig viel mehr gelaufen als zuhause und vermittelte uns den Eindruck, dass sie sich trotz ihrer vielen Einschränkungen sauwohl fühlt.
Ankommen – danach runterkommen
Schon beim Verlassen der Fähre auf Rixwarf sahen wir gleich den krassen Unterschied der Natur zwischen der Pfalz und Nordfriesland. Während bei uns schon alles blüht und die Wiesen grün geworden sind, ist die Natur auf der Hallig mindestens 4 Wochen hintendran. Aber zu meiner große Freude gab es wieder herrliches Licht, Wolken, Sonne und bereits ein Heer von Ringelgänsen. Ich lasse die Fotos unkommentiert auf Euch wirken. Eine Woche Schlafen, Essen, Quatschen und Spaziergänge verfliegt im nu. Aus diesem Grund habe ich auch nicht viele Fotos für Euch.
Auch die Ringelgänse reisen an
Die Stimmungsfotos zum Schluss
Während ich die Fotos ausgewertet habe und diese Zeilen geschrieben habe, ereilte uns die Nachricht von Langeness, dass unsere Eike friedlich in ihrem Bett eingeschlafen ist.
Ein weiterer großer Verlust für die Hallig – wir sind in Gedanken bei der Familie. Ruhe in Frieden Eike – bei deinem Matje.
Zum Schluss möchte ich noch auf ein junges Fototalent aufmerksam machen. Sie lebt auf der Hallig und macht meines Erachtens sehr schöne Fotos von der Hallig, den Tieren, Pflanzen und ihrem Hund. Stets freundlich und zurückhaltend aber um ihre Aufnahmen zu präsentieren fehlte ihr bisher der Mut. Jetzt hat sie es geschafft sich bei Instagram anzumelden und dort ihre Arbeiten zu präsentieren. Bestärkt sie bitte, wenn ihr der Meinung seid, dass sie ihr Licht bei weitem nicht unter den Scheffel stellen muss. Ich freue mich mal auf einen gemeinsamen Fotowalk mit ihr demnächst auf der Hallig.
Nur weg auf die Hallig – wie schön, dass ihr das kurzfristig realisieren konntet!
Vielen Dank für die wie immer tollen Fotos und die Story dazu.
Ich muss noch ein paar Wochen warten, bis ich wieder weg auf die Hallig kann. Wenn ich dann endlich wieder dort bin, werde ich auch erneut versuchen, das junge Fototalent zu neuen Postkartenmotiven zu motivieren. 😉